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Wie die „Alte Schule“ zu ihrem Namen kam

Der Name „Alte Schule“ wurde von Lehrern, Schülern und Eltern geprägt, als im Jahr 1931 die Reformschule in der Vogelsdorfer Straße gebaut wurde. Seither heißt es im Volksmund „Alte Schule“ und „Neue Schule“.
Historisches

Seit wann es in Woltersdorf eine Schule gibt, ist urkundlich nicht belegt.

1715 Laut Dorfchronik wurde der erste Woltersdorfer Schulmeister für die Zeit von 1715 – 1720 benannt.

1721 … folgte der nächste Lehrer, der zugleich auch Küster und Schneidermeister war. Dieser erbaute im gleichen Jahr das erste Schulhaus mit wenigen Mitteln, was im Berliner Stadt-Archiv 1799 als „baufällig“ benannt wurde, „was keine Reparatur mehr verdiene“.

1800 … wurde daher das 2. Schulhaus errichtet.

1851 … brannte das Gebäude nieder: Es fiel den Flammen der „furchtbaren Feuersbrunst“ vom 31. Mai 1851 zum Opfer.

1852 … konnte der Lehrer, in der Zwischenzeit ein anderer, wieder mit seiner Familie in das neu gebaute einstöckige 3. Schulhaus einziehen. Dieses stand bis 1881.

1882 Da die Schüleranzahl anstieg, reichte der vorhandene Schulraum nicht mehr aus. Das Schulhaus musste abgerissen werden und ein neues, das vierte Schulhaus mit zwei Lehrerwohnungen und zwei Klassenräumen, wurde errichtet. Der Unterricht begann nach Ostern 1882 mit 155 Schülern, unterteilt in Oberstufe und Unterstufe.

1891 Die Schüleranzahl nahm ständig zu, so dass 1891 ein Teil des Gebäudes ein zweites Stockwerk mit zwei weiteren Unterrichtsräumen bekam. Der neue dritte Lehrer zog im umgebauten Dachgeschoss ein.

1909 Mit 455 Schüler wurde es im Jahr 1909 wieder zu eng: Die nächste Erweiterung war notwendig. Die Woltersdorfer Schule wurde durch den Ausbau zu einer sechsstufigen Volksschule mit zwei parallelen fünften und sechsten Klassen und sechs Lehrern!

1929 Da die Schüler mittlerweile in 11 Klassen unterteilt waren, konnten zu diesem Zeitpunkt keine Lehrer mehr in der Alten Schule wohnen. Lediglich das Dachgeschoss wurde für den „Hausdiener“ benötigt.

1945 Am 6. Januar 1945 wurde die Alte Schule durch den „hiesigen Volkssturm“ belegt und am 18. April wegen „Gefährdung der Kinder durch Fliegerangriffe“ geschlossen. Am 21. April 1945 erreichten die ersten Einheiten der Roten Armee Woltersdorf und im Juni 1945 konnte der normale Schulbetrieb in der Alten Schule wieder aufgenommen werden.

1957 … wurde der Dachboden zu zwei Horträumen ausgebaut und das gegenüberliegende Wohnhaus (der heutige Senioren-Club) zu zwei Klassenräumen und Frühhort im Dachgeschoss umfunktioniert. Wo heute der Rathausneubau steht, entstanden damals zwei Werkräume und eine Jugendzahnstation. Der heutige Parkplatz war damals ein großer Garten und Spielgelände für die Hortkinder der Alten Schule.

1960 In den 60-er Jahren wurde die im Krieg stark beschädigte Klinkerfassade der Alten Schule verputzt.

2012 Nach umfangreicher Sanierung durch die Gemeinde Woltersdorf ziehen die zwei Vereine Woltersdorfer Verschönerungsverein „Kranichsberg“ e.V. und Kulturhaus Alte Schule e.V. in das Haus ein

(Chronologie mit freundlicher Unterstützung des Woltersdorfer Verschönerungsvereins)